Die Nacht vor dem 1. Mai brachten und bringen immernoch die Burschen den Mädchen Maibäume, die ihnen überaus gefallen. Meistens wählte man eine stattliche Eiche, die schon grünte.
Der Baum wurde mit Kreppbändern geschmückt. Sie bemühten sich sehr leise das Loch zu bohren und den Baum einzustellen, weil es eine Überraschung sein sollte. Wenn die Bewohner trotzdem auffachten, kam der Vater raus und bot ihnen etwas zu trinken an
Das Raustanzen des Maibaums fand am letzten Sonntag des Mais am Nachmittag statt. Die Burschen die bei dem Aufstellen geholfen hatten, aber auch andere, gingen mit einem Harmonikaspieler zum Haus des Mädchens.
Da erwartete sie das Mädchen mit Freundinnen schon.
Der Busche, der den Baum eingestellt hatte, bot um Erlaubniss den raustanzen zu dürfen.
Musik ertönte, sie tanzten ein bisschen. Solange hoben die Burschen den Baum raus oder sägten ihn ab. Das Mädchen und ihre Mutter boten den Burschen sogar mehrmals Getränke und Gebäck an.
Danach gingen sie so in einer Gruppe zum nächsten Haus den Maibaum rauszutanzen. Wenn alle rausgetanzt waren (als letztes den vor dem Wirtshaus), gingen sie in den Ball. Heute wird die Musik beim Raustanzen mit einem Kasettenrekorder abgespielt, es gibt keinen Ball mehr und Jugendliche, die das weiterführen auch immer weniger.